1748-50
Das große Troger-Fresko des Langschiffes (über 250 m² mit über200 Figuren) lässt uns einen Blick tun in die Herrlichkeit des Himmels. Was Johannes im Himmel geschaut hat, die Anbetung des Lammes, schildert Troger als grandiose himmlische Liturgie. Dieses Bild will nicht nur ein großartiger Schmuck der Kirch sein, sondern Brixner Heiligenhimmel. Es stellt dar und deutet, was in der Liturgie geschieht, und sakramentale Gegenwart wird. Liturgie und Ikonografie bilden hier eine Einheit. Wenn am Altar die Eucharistie gefeiert wird, steht über uns der Himmel offen und es feiert der ganze Himmel mit. Wenn wir Eucharistie feiern, dürfen wir einstimmen in die ewige Liturgie der Engel und Heiligen, so wie es jeweils am Ende der Präfation heißt: „Darum singen wir mit allen Engeln und Heiligen den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit: Heilig, heilig, heilig …“. Die Anbetung des Lammes weist hin auf die Vollendung der Geschichte und auf das Heil, zu dem wir berufen sind. Begleitet von vielen Heiligen, in denen sich die Kraft des Auferstandenen zeigt, sind wir auf dem Weg zur Vollendung. Nicht die Gewalt, sondern das gewaltlose Lamm, das angebetet wird, wird siegen.