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Ausstellung

Über den Wolken...

Die Ausstellung auf Schloss Welsperg "Über den Wolken..." war vom 29. Juni bis zum 21. September 2012 geöffnet und wurde von einem internationalen Publikum besucht. Die vielen begeisterten Einträge im Gästebuch und die hohe Besucherzahl sind die verdiente Anerkennung für die Ausstellungs-Kuratoren.

Die Originale der Welsberger Andachtsbilder befinden sich aus Sicherheitsgründen als Leihgabe im Diözesanmuseum Hofburg in Brixen. Vormals hingen sie im Welsberger Pfarrwidum. Bei bestimmten kirchlichen Anlässen, zum Beispiel in der Fastenzeit, wurden sie in der Kirche ausgestellt.

Der Rittersaal ist mit Reproduktionen von Trogers Ölgemälden bestückt. Darunter befindet sich auch ein Bozzetto für das Deckengemälde im Brixner Dom. Außerhalb des Schlosses hat Welsberg auch Originale zu bieten: die hochwertigen Altarbilder in der Welsberger Pfarrkirche und das Ölgemälde Judas Thaddäus im Schalterraum der Raiffeisenkasse.

Die Grafenstube und die romanische Kapelle beherbergen großflächige Details aus den Fresken von Stift Altenburg, Melk, Seitenstetten, Zwettl und Göttweig in Niederösterreich.

Das Thema der Hell- Dunkel- Malerei, das Paul Troger in meisterlicher Manier beherrschte, kann in allen seinen Werken beobachtet werden. Ganz geeignet für dieses malerische Thema sind die Stoffdarstellungen. An den Kleidern und deren Faltenwurf kann der Maler seine Bravour der Chiaro- Scuro- Malerei ausleben und alle Nuancen der Farbkunst darlegen. Der Barock hat in ganz besonderer Weise davon Gebrauch gemacht und die menschlichen Figuren in Kleider und Gewänder gehüllt wie kaum eine Zeit vorher oder nachher.

Während bei einem Ölgemälde der Meister Zeit zum Definieren der Farbtöne hat und über mehrere Tage, auch Wochen später noch Veränderungen vornehmen kann, muss bei der Freskomalerei das gewünschte Resultat nach wenigen Stunden erreicht sein und Verbesserungen am Tag nachher können nicht mehr gemacht werden. 

Die Bilder Paul Trogers sind Meisterstücke der Farbkunst. Die riesigen Deckengemälde beeindrucken auf vielfältige Weise. Die Farbgebung und die Farbgewandtheit unseres Künstlers überwältigen in seinem Gesamteindruck, der nur durch das direkte Betrachten vor Ort erfahren werden kann. Aber auch Detailabbildungen, wie sie in dieser Ausstellung gezeigt werden, lassen die meisterhafte Farbkunst erkennen. Dabei ist es nie eine einzige Farbe, die hervorsticht, sondern das Zusammenspiel zweier oder mehrerer Farbtöne bringen die Farben zum Leuchten. Troger ist in der Wahl von Farbpaaren und von Farbgegensätzen ein wahrer Meister. 

Die Deckenbilder der Barockkünstler sind Meisterwerke der Illusion. Die Deckengewölbe werden förmlich aufgerissen um einen Blick in den Himmel zu gestatten. Für den gläubigen Christen der damaligen Zeit war der Himmel mit Heiligen und himmlischen Wesen bevölkert. Die Engel spielten dabei eine wesentliche Rolle.

Paul Troger hat in seinen Deckenbildern eine große Vielzahl an Engeln von unterschiedlicher Größe und Alter dargestellt. Den Engeln im Himmelreich waren unterschiedliche Aufgaben zugeteilt, den Engeln in der Barockkunst unterschiedliche Sinnhaftigkeit und Symbolhaftigkeit zugeordnet. Beim Betrachten der großen Deckengewölbe sind die Flügel eine leicht übersehbare Randerscheinung. Im Detail betrachtet entpuppen sich die Flügel als sehr vielfältig und phantasievoll. Auf einer eigenen Wand der Ausstellung können verschiedene Engelsflügel miteinander verglichen werden.

In der Pflegerstube im Erdgeschoss von Schloss Welsperg werden als Kontrast zur eigentlichen "Troger Ausstellung" interessante Studien des Künstlers Marzio Ghiotto ausgestellt. Er interpretiert und bewundert Paul Troger auf seine eigene Art.

Schloss Welsperg sollte man nicht verlassen ohne vorher vom Burghof aus über die Aussentreppe die Johanneskapelle zu betreten und dort das vor kurzem freigelegte Fresko (leider nicht von Paul Troger ...) zu bewundern.
In dieser Kapelle wird alljährlich im Juni das Patrozinium am Fest des hl. Johannes des Täufers feierlich begangen.

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